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- Veröffentlicht: Freitag, 12. Juni 2020 10:45
Bei den Sportfreunden Rodgau 1911 e.V. hat der Vorstand mit der Bestellung von zwei Kinderschutzbeauftragten die Entwicklung eines Kinderschutzkonzeptes abgeschlossen. Die Aufgaben wurden von Hannah Sahm und Michael Lindner übernommen. In der kommenden Jahreshauptversammlung werden die Mitglieder um ihr Votum zu dieser Bestellung gebeten. Beide haben jedoch bereits mit der Arbeit begonnen.
Schon seit langem verpflichteten sich die Übungsleiterinnen und Übungsleiter dieses Vereins zur Einhaltung des Verhaltenskodex zum Kindeswohl der Sportjugend Hessen. Die Teilnahme an einer Veranstaltung des Kreises Offenbach führte zu der Initiative, den Kinderschutz bei den Sportfreunden auszubauen. Gemeinsam mit Pro Familia wurde dort mit den Sportvereinen das Thema Missbrauchsprävention angesprochen. Die Sportfreunde sicherten sich im Rahmen eines Projektes die weitere Beratung vor Ort durch Claudia Kegel und Manfred Menzel von Pro Familia. Mit deren Erfahrung und Sachverstand wurden in Gesprächsrunden die Eckpunkte eines Konzeptes zum Kinderschutz entwickelt. Wichtig war es, von Anfang an die Übungsleiterinnen, Übungsleiter und Helferinnen einzubeziehen, die im Verein im Sport und in der Fastnacht mit Kindern aktiv sind.
Die Schritte zur Prävention und der aktive Schutz wurden durchgehend auf ihre Umsetzung in der Praxis geprüft. Das Interesse und die Akzeptanz am Thema Kinderschutz waren bei allen Beteiligten hoch. Im April konnte das Konzept im Vorstand einstimmig beschlossen werden.
Ein zentraler Punkt im Konzept ist die Aufgabe der Kinderschutzbeauftragten. Ein Mann und eine Frau sind dafür vorgesehen. Hannah Sahm gehört der Generation der jungen Eltern an. Sie ist Sozialpädagogin und hauptberuflich bei der Deutschen Sportjugend tätig. Im Verein ist sie Übungsleiterin für Jumping Fitness. Michael Lindner zählt zur Großelterngeneration und ist Diplom-Sozialarbeiter. Beruflich war er unter anderem vierzig Jahre in der Jugendhilfe tätig, zuletzt als Jugendamtsleiter im Main-Kinzig-Kreis. Im Verein ist er Schriftführer. Beide entwickeln nun gemeinsam die Umsetzung des Konzeptes. Als erstes werden die Eltern informiert und es soll für das Thema sensibilisiert und darauf aufmerksam gemacht werden. Eine Stärkung der Kinder und Jugendlichen durch Ausbau der eigenen Fähigkeit zur Abwehr steht im Vordergrund. Erreicht werden soll dies mit speziellen Kursen zum Beispiel Selbstverteidigung. Mit Fortbildungen im Verein wird mit allen Aktiven Sensibilität und Wissen zum Kinderschutz ständig gefördert werden. Die Einhaltung der mit dem Konzept aufgestellten Regeln wird kritisch geprüft. Dabei werden insbesondere die umfangreichen Informationen und Empfehlungen der Hessischen Sportjugend eingesetzt.
Die Kinderschutzbeauftragen arbeiten mit dem Vorstand zusammen, sind aber in ihrer Arbeit unabhängig und erhalten vom Verein die notwendigen Mittel und Unterstützung. Eine Zusammenarbeit mit Kinderschutzbeauftragten anderer örtlicher Sportvereine wird angestrebt.